Yeah… Das neue Sportboot ist endlich da. Es steht auf einem Bootstrailer. Und will jetzt ganz schnell ins Wasser. Also mal eben nach einer geeigneten Rampe zum Slippen gesucht und hingefahren. Erst mal ohne Boot um die Rampe zu inspizieren. Sieht alles gut aus. Ok, dann am Wochenende mit dem Sportboot hin und schnellstens ins Wasser lassen. So, oder so ähnlich, denken viele (neue) Sportbootbesitzer. Mir ging es zunmindest so. Aber dann kommt schnell die Realität.

Die geeignete Sliprampe
Gibt es die perfekte Sliprampe? Keine Ahnung… aber eine sehr gute Rampe hat bestimmt folgende Merkmale: nicht zu steil, der Trailer kann tief eintauchen, ein Festmacher fürs Boot ist vorhanden, ein kleiner Steg ist vorhanden, es gibt einen Trailerparkplatz, es gibt genügend Rangierfläche, keine Strömung und kein Wellenschlag.
Sliprampen wie ich sie kenne, haben vieleicht zwei oder drei der oben beschriebenen Merkmale. Der Rest ist eher semiprofessionell.
Aber egal, das Boot muss ja irgendwie ins Wasser.

Wichtige Vorbereitungen
Das Boot sollte unmittelbar vor dem Slippen von seinen Haltegurten befreit werden. Der Motor muß hochgeklappt werden, sonst kann die Schraube über den Boden kratzen. Normalerweise wird die Bugkette erst ganz zum Schluss vom Trailer gelöst. Das Boot mit zwei Seilen sichern. Am besten eins am Heck und eins am Bug. Checken, dass alle Stopfen und Verschlüsse im Rumpf zu und dicht sind. Persenning abmachen und die Lichtleiste am Trailer lösen und abstellen. Dann den Trailer mit dem Auto langsam auf der Rampe zum Wasser führen. Wenn nicht anders möglich, sollten die Radnaben des Autos nicht ins Wasser eintauchen. Wenn das Boot aufschwimmt, die Bugbefestigung lösen. Mit den Seilen an Bug und Heck das Boot in die gewünschte Position am Steg oder an den Rand führen. Und ja, man kann sich auch ruhig die Füsse nass machen. Das ist kein Frevel.

Was dann?
Jetzt das Boot gegen wegtreiben geeignet befestigen und den Wagen samt Trailer von der Rampe fahren und vernünftig irgendwo parken. Lichtleiste vom Trailer nicht vergessen. Und dann? Bootsmotor oder Antrieb runter und Spaß mit dem Boot haben und viel fahren.

Wieder auf den Trailer
Der Bootstrailer sollte weit genug auf der Rampe ins Wasser gestellt werden. Vorher wieder die Lichtleiste abnehmen. Jetzt das Boot mit einem Seil oder der Bugwinde gerade auf den Trailer ziehen. Vorher sollte der Motor wieder hochgeklappt werden um Beschädigungen an der Schraube zu vermeiden.
Den Trailer mit Boot langsam aus dem Wasser ziehen. Checken, ob das Boot gerade auf dem Trailer sitzt. Dann den Trailer von der Rampe ziehen. An einer geeigneten Stelle kann jetzt das Boot wieder auf dem Trailer mit Gurten gesichert werden. Lichtleiste wieder anbringen, fertig.

Häufige Fehler !
Motor oder Antrieb ist unten und die Schraube kratzt über den Beton. Lichtleiste säuft im Wasser ab. Radnaben des Zugfahrzeuges tauchen ins Wasser. Ich habe schon mal gesehen, wie sich ein Boot verhalten hat, was schon vor der Rampenfahrt komplett gelöst wurde. Das sah nicht gut aus, wie es vor dem Wasser auf der Betonrampe lag. Ohne eingeschraubten Lenzstopfen oder mit geöffneten Ventilen kentert das Boot still und heimlich im Wasser. Werden die Gurte vorher nicht gelöst, kann das Boot auch am Heck voll Wasser laufen. Wenn bei Strömung oder Wellenschlag das Boot kurz nach dem Aufschwimmen nicht gesichert wird, können große Schäden am Rumpf entstehen.

Übung macht den Meister
Am besten beim ersten Mal zu zweit. Ist sowieso besser. Einer fährt, der andere kümmert sich ums Boot. Slippen ist kein Hexenwerk, aber es will geübt werden. Und beim fünften Mal sieht das dann schon recht profihaft aus.

Beitragsbild: © Jerome Perelman – unsplash.com

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